Herzzentrum sagt Termin ab / Inge Howe und Stefan Schwartze warten auf Organspende-Petition
Bad Oeynhausen. "Uns erschließt sich nicht, warum der Termin abgesagt worden ist", sagt Inge Howe. Eigentlich wollten sich die SPD-Landtagsabgeordnete und Stefan Schwartze (MdB) am heutigen Dienstag mit Mitgliedern des Petitionsausschusses des deutschen Bundestags mit Prof. Dr. Jan Gummert im Herz- und Diabeteszentrum treffen, um eine Petition zum Thema Organspende entgegen zu nehmen.
Doch der Termin wurde am 14. April kurzfristig von dem neuen HDZ-Geschäftsführer Wolfgang Hecker abgesagt. "Dieses Vorgehen ist umso erstaunlicher, da der Anstoß zu dieser Petition aus dem Herzzentrum kam", wundert sich Stefan Schwartze. Der SPD-Politiker ist Mitglied im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages.
Immer weniger Menschen sind bereit zur Organspende, die Wartezeit für Menschen, die auf ein Spenderorgan warten, wird immer länger. Eine Situation, die für Prof. Dr. Jan Gummert Anlass zur Sorge ist. Und eben diese Sorge hatte Gummert, unterstützt von Prof. Dr. Otto Foit, den SPD-Politikern bei einem Treffen im Februar vorgetragen.
Im März stellte Gummert Schwartze diverse Studien und Unterlagen zum Thema Organmangel zur Verfügung. "Anschließend hat der wissenschaftliche Dienst des Bundestages ein Gutachten erstellt, damit wir eine fundierte und objektive Grundlage zur Beurteilung der Sachlage erhalten", erläutert Schwartze.
Die vom Herzzentrum an den Bundestag gerichtete Petition sollte heute den Bundespolitikern übergeben werden. "Inhaltliche Gründe, die einer Verschiebung entgegen stehen sind nicht bekannt. Wir gehen davon aus, das Herr Schwartze kurzfristig einen neuen Terminvorschlag unterbreitet", heißt es dazu in einer Stellungnahme des HDZ.
"Ein Verschieben des Termins ist nicht möglich. Das habe ich Herrn Hecker bereits persönlich am Telefon gesagt", sagt Stefan Schwartze, der sich wundert, dass der neue Geschäftsführer einen Termin abgesagt, an dem er gar nicht zwingend teilnehmen musste. "Die Anwesenheit von Prof. Gummert hätte vollkommen gereicht", fügt Howe hinzu.
Trotz des unglücklichen Starts hoffen Howe und Schwartze nun, dass das HDZ an der Petition festhält und dadurch eine breite Diskussion über das Thema Organspende angestoßen wird.
"Eine fraktionsübergreifende Diskussion möglichst mit dem Ziel einer gesetzlichen Regelung", so Howe, "und das geht nur in einem gemeinsamen Konsens."
Quelle: NW vom 27.04.2010