Zum internationalen Frauentag erklärt die AsF-Vorsitzende Melanie Ochsenfahrt aus Minden:
"1911 kämpften Frauen in Europa und den USA für ihr Wahlrecht, gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Bis heute kämpfen Frauen weltweit für Chancengleichheit, Selbstbestimmung und die Selbstverständlichkeit der Gleichwertigkeit.
Nachrichten aus allen Ecken unserer global vernetzten Welt verdeutlichen schmerzlich, wie weit der Weg noch sein wird, bis alle Frauen überall ihre grundlegenden Menschenrechte gesichert wissen werden.
Frauenhandel und Zwangsprostitution, Genitalverstümmelung, Zwangsverheiratung und gesellschaftlich legitimierte Vergewaltigung, die Kriminalisierung von Fehlgeburten – die Liste der Frauenrechtsverletzungen ist unerträglich lang. Die Frauen weltweit verdienen unsere uneingeschränkte Solidarität und Unterstützung im Kampf um ihre Rechte!
Wo ihnen die Stimme verwehrt wird, müssen wir umso lauter fordern!
Frauenrechte sind Menschenrechte – weltweit.
Frauen in Deutschland 2015 – schöne neue Welt?
Knapp 70% der Beschäftigten im Niedriglohnsektor sind nach wie vor Frauen. Mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes ist ein erster Schritt in die richtige Richtung getan – weitere müssen folgen. Armut trotz Arbeit darf eine Gesellschaft nicht akzeptieren, vornehmlich weibliche Armut trotz Arbeit schon gar nicht
Heute für morgen Zeichen setzen bedeutet auch, gleiche Löhne für gleiche Arbeit zu sichern. Noch immer erhalten Frauen in Deutschland im Durchschnitt 22% weniger Lohn als Männer. Am 20. März 2015 ist es soweit – der Equal Pay Day markiert den Tag, ab dem rechnerisch auch Frauen für die gleiche Arbeit wie ein Mann Geld verdienen. Was bedeutet das für ihre und unsere Gegenwart und Zukunft? Die wirtschaftliche Leistung der Frauen wird nach wie vor marginalisiert. Die wirtschaftliche Teilhabe der Frauen endet auf Dreivierteln der Strecke – wo ein Mann die Früchte seiner Arbeit genießen kann, reicht es bei vielen Frauen nur um „über die Runden zu kommen“. Die wirtschaftliche Absicherung von Frauen im Alter ist trotz lebenslanger Arbeit oft nicht gewährleistet. Nach oben ist also noch viel Luft!
So wie auch in den Chefetagen und Führungsebenen, in Vorständen und Aufsichtsräten. Bereits 2001 gingen die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft eine Selbstverpflichtung zu mehr Frauen in Führungspositionen ein. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung über den Frauenanteil in Führungspositionen in den 200 umsatzstärksten Unternehmen legte offen: Frauen in Spitzenpositionen sind noch immer die Ausnahme. Ihr Anteil lag Ende des Jahres 2014 bei gut fünf Prozent.
Die Novelle des Bundesgleichstellungsgesetzes soll nun die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst durchsetzen. Wo eine paritätische Vertretung beider Geschlechter das Ziel ist, können 30% Quotierung nur einen Beginn darstellen! Wo gesetzliche Regelungen notwendig sind, um das Selbstverständliche zu gewährleisten, ist noch Vieles zu tun! Make it happen!"