Zukunftsaussichten lassen in manchen Ausbildungsberufen zu wünschen übrig

Veröffentlicht am 05.02.2012 in Bundespolitik

Zur Präsentation der Bilanz des Ausbildungspaktes von Wirtschaft und Bundesregierung erklärt der zuständige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion Willi Brase:

Das turnusmäßige Lamentieren über die mangelnde Ausbilungsreife seitens der Wirtschaft hilft den jungen Menschen angesichts 75.000 unbesetzter Ausbildungsplätzen keinen Schritt weiter. Dass es Probleme in bestimmten Bereichen wie dem Einzelhandel sowie dem Hotel- und Gaststättengewerbe gibt, ist kein Wunder, sondern teilweise auch hausgemacht. Hier lohnt sich ein Blick auf die Qualität der Ausbildung und auf die Lebens- und Arbeitsperspektiven nach Abschluss der Ausbildung.

Im Hotel- und Gaststättengewerbe liegt die vorzeitige Abbruchquote von Ausbildungsverhältnissen bei 44 Prozent. Die weiterhin abnehmende Attraktivität dieser Branche hängt auch mit den sehr schlechten Perspektiven auf eine existenzsichernde Erwerbsarbeit zusammen. Ende 2010 standen rund 822.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen etwa 792.000 geringfügige Beschäftigungsverhältnisse gegenüber, die in Form eines Minijobs in dieser Branche längst zu Normalität geworden sind.
Im Handel ist es ähnlich. Von rund 2,9 Millionen Beschäftigten waren im gleichen Zeitraum rund 740.000 in Teilzeit beziehungsweise knapp 940.000 Personen geringfügig angestellt. Minijobs dienen zur Abfederung von saisonalen Spitzenbelastungen. Hier sind besonders oft Frauen die Leidtragenden.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit schaffen weiterhin 300.000 bis 350.000 Jugendliche nicht den Sprung in die betriebliche Ausbildung und stecken in einer Maßnahme des sogenannten Übergangssystems. Dazu hat sich die SPD auf ihrem letzten Bundesparteitag klar positioniert. Das heutige Übergangssystem muss überwunden werden. Unser Grundsatz lautet: kein Abschluss ohne Anschluss.

Entscheidend ist eine kompetente und vertrauensvolle Begleitung der Schülerinnen und Schüler von der Schule über die Phase der Berufsorientierung und den Schulabschluss in die Berufsausbildung hinein. Diese Berufseinstiegsbegleitung soll zum Regelangebot an allen Schulen gegen Ende der Sekundarstufe I ausgebaut werden.

Die heute bereits erfolgreiche Einstiegsqualifizierung soll fortgeführt werden. Sie wird schulmüden und eher praxisorientierten Jugendlichen mit individuellem Förderbedarf angeboten, die so die Möglichkeit erhalten, sich trotz eventuellen Ausreißern im Zeugnis oder Lebenslauf in einem Unternehmen vorzustellen und dort eine faire Chance zu bekommen. Diese Maßnahme ist sicherlich für einen Teil der 1,5 Millionen jungen Menschen zwischen 20 und 29 Jahren ohne Schul- beziehungsweise Berufsabschluss eine Perspektive. Zur Deckung des zukünftigen Fachkräftebedarfs müssen auch sie nachhaltig qualifiziert werden.

Jugendliche, die erfolglos nach einem Ausbildungsplatz gesucht haben, sollen einen öffentlich geförderten Ausbildungsplatz mit engen Bezügen zur Praxis und der Garantie des Übergangs in eine vollqualifizierende Berufsausbildung erhalten. Die Unternehmen sind aufgefordert, ihr Angebot an Ausbildungsplätzen bedarfsgerecht auszubauen.

Angesichts der Debatte über den zukünftigen Fachkräftebedarf ist zu überlegen, ob nicht neue Instrumente auf den Weg gebracht werden müssen. Beispielhaft sind hier Branchenfonds zur Erstausbildung und Weiterqualifizierung. Es geht darum, den jeweiligen Fachkräftebedarf in den Branchen zu sichern.

 

News der Bundes-SPD

19.03.2024 09:56
Nord-Süd - Neu denken.
Wenige Tage nach seiner Reise nach Namibia, Südafrika und Ghana hat der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil auf der Veranstaltung "Nord-Süd - Neu denken" eine programmatische Rede zu einer modernen Nord-Süd-Politik gehalten.

Wir machen Wirtschaftspolitik für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, nicht für Lobbyverbände. Das ist soziale Politik für Dich.

Wir kümmern uns darum, dass sich alle Generationen auf eine stabile Rente verlassen können. Denn: Wer viele Jahre hart arbeitet, muss auch im Alter gut davon leben können.

Weitere Meldungen 

News der NRWSPD

NRWSPD
In Eschweiler hat man es geschafft, den Wunsch nach neuem Wohnraum und Klimaschutz in Einklang zu bringen. Wie das gelungen ist, hat uns Aaron Möller anhand des Baugebiets Vöckelsberg gezeigt.

Wie der WDR gestern berichtete, fordert die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU in NRW, Angela Erwin, eine Beschränkung des Streikrechts. Hierzu erklären Sarah Philipp, Vorsitzende der NRWSPD, und

Die Frauenstraße Nummer 24 ist eine bekannte Adresse in Münster. Kein Wunder, schließlich hat das Haus eine bewegte Vergangenheit. Denn zwischen den Jahren 1973 und 1981 war das Haus besetzt - seine Besetzung gilt als eine der längsten in der Geschichte der Bundesrepublik.

Weitere Meldungen 

Für Sie in Düsseldorf

 

Für Sie in Berlin & in Brüssel

Kreis-SPD & Kreis-Jusos

Mitglied werden!