Hüttjer wollen Geschichte schreiben

Veröffentlicht am 03.09.2010 in Presse

"Arbeitsgemeinschaft Archiv Weserhütte" sucht Zeugnisse der Industrialisierung und plant Museum

Bad Oeynhausen
. Sie war keine Schönheit. "Von Arbeit ganz grau", würde Grönemeyer singen. Aber sie war ein industrielles Schwergewicht im Werretal und darüber hinaus. Und sie hat treue Freunde, die Weserhütte. Und die wollen sie nicht in Vergessenheit geraten lassen, sondern ihre Geschichte schreiben. Und nicht nur ihre, sondern die der gesamten Industrialisierung im Werretal.

Heinz Vogelsang und Günther Stahlmann zählen zum treuesten Freundeskreis der Hütte. Gerade erst haben sie mit der "Arbeitsgemeinschaft Archiv Weserhütte" eine Ausstellung gestaltet, die zwei Wochen lang im Aqua-Magica-Park zu sehen war. Ein Erfolg, da sind sich Vogelsang und Stahlmann sicher. "Wir hatten über 500 Besucher", berichten die beiden. Und besonders beliebt in der zweiwöchigen Schau waren die "Berichte der Hüttjer", wenn die ehemaligen Mitarbeiter der Weserhütte aus ihren Erinnerungen erzählten.

Doch auf ihrem Erfolg wollen sich die Hüttjer nicht ausruhen. "Wir sehen die Ausstellung mehr als Auftakt", sagt Vogelsang, der 25 Jahre lang Betriebsratvorsitzender der Weserhütte war. Auftakt zu einer Suche nach den Spuren der Industrialisierung im Werretal. "Denn die ist bislang noch kaum beschrieben", sind sich Vogelsang und Stahlmann sicher.

Dabei hatte die Weserhütte in ihrer Glanzzeit von den 50ern bis in die 70er Jahre hinein mit weit über 2.000 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben weit und breit gehört. 1987 meldete sich die Hütte zahlungsunfähig.

Doch es geht den Hüttjern nicht nur um die Weserhütte. "Wir sind sicher, dass auch viele andere Firmen - Unternehmer wie Mitarbeiter - etwas beitragen könnten zur Geschichte der Industrialisierung", sagt Günther Stahlmann. Und auch die Entwicklung der Bäderkultur in Bad Oeynhausen und Umgebung soll dabei berücksichtigt werden. "Denn das hat ja inzwischen auch Ausmaße eines Industriezweiges angenommen", so Heinz Vogelsang. Wer immer etwas zur Industriegeschichte des Werretales beitragen kann und will, wird gebeten, sich mit den Mitgliedern der Archiv-AG in Verbindung zu setzen (siehe Info-Kasten).

Mittelfristiges Ziel der Hüttjer ist es, erstmal formell einen Verein zu gründen. "Bislang sind wir ja nur eine lose Arbeitsgemeinschaft", sagt Stahlmann.

Langfristig haben sich die Hüttjer ein ehrgeizigeres Ziel gesteckt: "Wir wollen ein Industrie-Museum gründen", sagt Heinz Vogelsang.

Während der Weserhütten-Ausstellung auf der Aqua Magica haben die Hüttjer ihren Plan schon den SPD-Landtagsabgeordneten Inge Howe und Angela Lück nahegebracht. Und auch Martin Kannegießer, der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, hat von den Hüttjern schon einen Brief bekommen, in dem sie ihre Pläne schildern. "Denn unsere Pläne passen hervorragend zu der von Kannegießer geforderten Sozialpartnerschaft", ist Vogelsang überzeugt. Eine Antwort von Kannegießer, der als Vlothoer ja quasi Nachbar der Hüttjer ist, haben Vogelsang und Stahlmann noch nicht bekommen.

Allerdings wissen die Hüttjer schon, welchen Standort sie für solch ein Industriemuseum am liebsten hätten. "Dafür wäre der Löhner Bahnhof doch ideal", sagt Vogelsang.

Quelle: NW vom 02.09.2010

 

Homepage Inge Howe

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