Ausbildungsmarkt 2006 - kein Licht am Ende des Tunnels in Minden-Lübbecke

Veröffentlicht am 23.08.2006 in Jugend

Die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen erreichte in den ersten sechs Monaten des zurückliegenden Ausbildungsjahres einen absoluten Tiefstand in den Kreisen Minden-Lübbecke und Herford. Diese aufschreckende Nachricht erfuhren die heimischen Landtagsabgeordneten Inge Howe und Karl-Heinz Haseloh im Gespräch mit den Geschäftsstellenleitern der Arbeitsagenturen Bad Oeynhausen, Lübbecke, Minden und Herford. In Begleitung mehrerer SPD-Kommunalpolitiker und Bürgermeisterinnen informierten sie sich in der Mindener Dienststelle über die Arbeitsmarktsituation im Kreisgebiet.

Die Betriebe und Verwaltungen im Kreis Minden-Lübbecke meldeten von Oktober 2005 bis März 2006 25,6 Prozent weniger Ausbildungsstellen als im Vorjahreszeitraum. Im Kreis Herford läge der Stellenrückgang bei 22,9 Prozent. „Damit hat sich die Zahl der gemeldeten Stellen in den letzten fünf Jahren nahezu halbiert“, erklärte Thomas Richter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit. Erschwerend käme hinzu, dass die Zahl der Bewerber auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle ständig stiege. 3826 gemeldete Bewerber verzeichnete die Arbeitsagentur Herford im März 2006. Mit 16,9 Prozent war der Anstieg im Bereich der Geschäftsstelle Bad Oeynhausen besonders prägnant.

Haseloh verwies darauf, dass „die Schere am Ausbildungsmarkt noch weiter auseinander“ gehen werde. So sei damit zu rechnen, dass dieser Trend durch steigende Schulabgängerzahlen noch bis 2012 verschärft werde. Einig waren sich Agenturverwaltung und Politik, dass nur eine „konzertierte Aktion“ Abhilfe schaffen könne. Bereits zu Beginn des Jahres hätte die Agentur für Arbeit rund 3000 Betriebe angeschrieben. Doch auch nach telefonischer Nachfrage blieb die Zahl der Stellenmeldungen gering.

„Ausbildungsplätze backen können wir nicht“, unterstrich Agenturvorsitzender Thomas Richter. Gefordert seien die Unternehmen, an ihre zukünftigen Facharbeiter zu denken und wieder mehr Ausbildungsplätze zu schaffen, gefordert seien aber auch die Schulen, durch zielgerichtete Maßnahmen die Schüler auf die Bewerbung vorzubereiten. Auch die öffentliche Hand müsse in einer derartigen Schieflage durch struktur- und ordnungspolitische Maßnahmen eingreifen können.

Beispiele wie das Projekt Beruf und Schule würden erfolgreich neue Wege in den Beruf aufzeigen. Die Unternehmen hätten so die Möglichkeit, bereits frühzeitig ihre potentiellen Auszubildenden kennen zu lernen. Andersherum hätten die Schüler die Chance, erste Einblicke in das Berufsleben zu erfahren. Inge Howe und Karl-Heinz Haseloh erklärten zum Abschluss, „bestehende Tabus müssen durchbrochen“ und diskutiert werden. „Etwa wie der Vorschlag des Bielefelder Unternehmers Wolfgang Böllhoff nach einer zeitlich befristeten Ausbildungs-Pflicht.“ Denn etwa 40 Prozent der ausbildungsfähigen Betriebe in der Region würden nicht mehr ausbilden.

 

Homepage Inge Howe

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