Zwei Bad Oeynhausener Kindergärten erhalten nachträglich 400.000 Euro für Ausbau der U3-Betreuung
Bad Oeynhausen. Finanzspritze für die Kleinsten: Der evangelische Kindergarten "Altstadtspatzen" an der Herforder Straße und der Johanniter-Kindergarten "Kunterbunt" können sich in diesen Tagen über rund 400.000 Euro Unterstützung von der Landesregierung freuen. Das Geld fließt in den Ausbau der U3-Betreuung. Nach einem Bewilligungsstopp für Fördergelder hatten die Kitas einen Härtefallantrag beim Land gestellt.
"Wir hatten im vergangenen Jahr bereits mit Vorbereitungen für unseren Umbau begonnen, ohne den offiziellen Bewilligungsbescheid vorliegen zu haben. Bis dahin wurden jedoch alle Baumaßnahmen für die U3-Betreuung vom Land gefördert", sagt Wolfhard Ehrlich, Regionalvorstand der Johanniter Unfallhilfe Bad Oeynhausen, in deren Trägerschaft der Kindergarten "Kunterbunt" steht. Dann habe es jedoch einen Bewilligungsstopp von der ehemaligen Landesregierung gegeben. "Da mussten wir die Pläne erst einmal auf Eis legen", sagt Ehrlich.
Eine Maßnahme, die nach Ansicht der neuen Landesregierung in NRW für Träger, Eltern und Kinder nicht tragbar war. "Kitas, in denen der Ausbau bereits begonnen hatte oder bei denen der Bedarf besonders hoch ist, konnten deshalb einen Härtefallantrag stellen, um doch noch die Gelder zu erhalten", sagt die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Howe. Diese seien geprüft und nach einem Ministerentscheid bewilligt worden.
So erhielten die "Altstadtspatzen" in den vergangenen Tagen eine Zusage über 180.000 Euro für zehn U3-Plätze. "Wir haben lange gewartet und gekämpft und freuen uns jetzt, dass wir nach Ostern mit dem Ausbau starten können", sagt Leiterin Brigitte Ußling. Der Kindergarten betreut derzeit bereits elf Unter-Dreijährige, nach den baulichen Erweiterungen soll es ab Sommer 2012 Platz für 15 Kinder unter drei Jahren geben.
Im Kindergarten "Kunterbunt" stand nach dem Bewilligungsstopp Improvisation auf dem Programm. "Seit dem 1. August 2010 bieten wir erstmals zwölf U3-Plätze an. Ohne die Gelder für den Umbau war der Zustand in den vergangenen Monaten aber alles andere als befriedigend", sagt Wolfhard Ehrlich. Die Betreuung habe teilweise in der Turnhalle stattfinden müssen. "Jetzt können wir vorhandene Räume umstrukturieren und zwei größere Räume anbauen", so der Regionalvorstand. 216.000 Euro erhält der Johanniter-Kindergarten vom Land. Zehn Prozent der Kosten für den Umbau muss der Träger selbst zahlen.
Es könnte sich bei aller Freude nur noch ein Problem ergeben: Der vom Verfassungsgericht gestoppte Nachtragshaushalt. Insgesamt 170 Millionen Euro wurden vom Familienministerium landesweit zugesichert, 150 Millionen davon stammen aus dem Nachtragshaushalt. "Wir haben in der nächsten Woche eine Sondersitzung zu diesem Thema. Ich gehe aber davon aus, dass die zugesagten Härtefälle weiter planen können", sagt Inge Howe. Davon geht auch Wolfhard Ehrlich aus: "Wir haben eine definitive Zusage, darauf müssen wir vertrauen können."
Quelle: NW vom 18.03.2011