Glücksbringer GmbH sucht Opfer

Veröffentlicht am 25.01.2009 in Bundespolitik

Manchmal sollten Abzocker genauer hinsehen, wenn sie Briefe verschicken. So bekam jetzt auch Lothar Ibrügger Post von einer Glücksbringer GmbH. Doch der SPD-Bundestagsabgeordnete wählte nicht - wie vom Absender gewünscht - eine kostenpflichtige Hotline, sondern informierte sich über die laufenden Ermittlungen.

Dubiose Gewinnmitteilungen der Glücksbringer GmbH aus Offenburg füllen zurzeit die Postkästen der Region. Den Angeschriebenen wird vorgegaukelt, 26 750 Euro gewonnen zu haben. Dazu läge ein Scheck zu ihren Gunsten bereit. Und wenn sie über die angegebene 090er-Nummer anrufen würden, kämen sie an ihr Geld.

Allerdings: Bei der in Aussicht gestellten Summe handelt es sich nicht um Euro, sondern um Gewinnpunkte, wie sich erst auf den zweiten Blick erschließt. Und die Wahl der Telefonnummer hat 1,99 Euro Gebühren in der Minute zur Folge. So hatte sich kürzlich ein Rentner aus Bielefeld bei der Glücksbringer GmbH gemeldet und fast 50 Euro verloren. Nur ein Band der Abzocker lief am anderen Ende der Leitung.

"Das ist nur ein Glücksbringer für die Firma", meint Ursula Thielemann, Leiterin der Verbraucherberatung Minden. Auch bei ihr hatten sich Verbraucher gemeldet, die Post der Abzocker erhalten hatten und durch den MT-Bericht über die spanische "Loteria Primitiva" bereits vorsichtig geworden waren.

Doch Lothar Ibrügger wollte es genau wissen, nachdem auch er in der vergangenen Woche von der Glücksbringer GmbH angeschrieben wurde. "Bei der Staatsanwaltschaft in Offenburg liegen 25 000 Seiten an Ermittlungsunterlagen vor", sagt Ibrügger. Nach seinen Recherchen werde das Unternehmen von einem Chef kontrolliert, dessen Mitarbeiter Gewinne versprechen, Telefonnummern anmieten und dann Gebühren kassieren. Dazu gebe es mehrere Nebenfirmen. Bislang 40 Telefonnummern nutze der Täter für seinen Trick.

Ob es schärferer Gesetze bedarf, um den Verbraucher zu schützen? "In einer freien Marktwirtschaft ist es leider möglich, dass windige Geschäftemacher ein Betätigungsfeld finden", sagt Ibrügger. Schwierig gestalte sich auf Seiten des Gesetzgebers die Abgrenzung zwischen seriösen und unseriösen Gewinnangeboten. Daher komme der Aufklärung durch die Medien eine wichtige Bedeutung zu. Zurzeit sind 460 Firmen bei der Verbraucherzentrale Hamburg gelistet, vor deren Angeboten sich jeder hüten sollte.

Der Bundestagsabgeordnete verweist in diesem Zusammenhang auf das Wettbewerbsrecht, das 2004 geändert wurde. Danach besteht bei Gewinnversprechen ein Anspruch auf die Abschöpfung des Gewinns.

Doch auch hier haben die Abzocker bereits Schlupflöcher ausfindig gemacht. So ist derzeit offen, ob der Inhaber der Glücksbringer GmbH selbst als Urheber der Gewinnversprechen gilt oder diese nur weitergeleitet hat. Sollte es Hintermänner geben, wären diese möglicherweise im Ausland zu suchen.

Ibrügger: "Man kommt in vielen Fällen schwer an jene heran, die tatsächlich zur Haftung herangezogen werden können."

Quelle: MT-Online vom 25. Januar 2008

 

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