Foto: Claus Brand Kreuzung Siedinghausener Straße/Glockenbrink: Anwohner weisen auf das hohe Gefahrenpotenzial hin
Bad Oeynhausen-Wulferdingsen (WB). Das Problem ist nicht neu. Die Lösung liegt noch nicht auf dem Tisch. Aber das Ziel ist klar formuliert: Die Kreuzung Glockenbrink / Siedinghausener Straße / Halsterner Straße soll für alle Verkehrsteilnehmer endlich sicherer werden.
Das ist das Ergebnis eines Ortstermins an der Wulferdingsener Glocke mit betroffenen Anwohnern gestern Nachmittag, zu dem Andreas Below, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Wulferdingsen-Bergkirchen, eingeladen hatte. Mit dabei beim Meinungsaustausch waren auch Arnold Reeker, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, und Ralf Bode, stellvertretender Leiter des Bau- und Planungsamtes beim Kreis Minden-Lübbecke.
Schnell wurde durch die engagierten Diskussionsbeiträge der Anwohner klar: Das größte Problem im Bereich der Kreuzung sind die Fahrzeuge, die aus Richtung Norden kommend in die Kreuzung einfahren. Dazu Heinrich Stienkemeier (86): »Tempo 70 ist auf der Siedinghausener Straße nördlich der Kreuzung erlaubt. Mich hat an dieser Stelle schon mal ein Auto überholt. Das ist doch bezeichnend.« Auf die Gefahren für Schulkinder wies Bernd Heuke (48) hin: »Ich habe zwei Kinder, die hier zu Fuß auf dem Weg zur Grundschule unterwegs sind oder zur Bushaltestelle müssen, um zur Gesamtschule zu kommen.«
Die Kreuzung zu überqueren sei aufgrund der hohen Geschwindigkeiten der Fahrzeuge und der schlechten Einsehbarkeit aus Richtung Westen kommend sehr gefährlich. Einhellig forderten die Bürger eine Überquerungshilfe in Form einer Mittelinsel oder eines Zebrastreifens, alternativ Rüttelstreifen auf der Fahrbahn der Siedinghausener Straße, die Autofahrer auf die besondere Situation aufmerksam werden lassen. Patentrezepte konnte gestern Nachmittag niemand liefern. Die im Februar an drei Tagen von drei Mitgliedern des SPD-Ortsvereins Wulferdingsen-Bergkirchen gesammelten 150 Unterschriften für eine Verbesserung der Verkehrssicherheit sollen Bestandteil eines Bürgerantrags an die Stadt werden, der von der SPD-Fraktion unterstützt wird. SPD-Fraktionschef Dr. Olaf Winkelmann betonte, dass man zu einer Lösung kommen müsse, »die überparteilich getragen wird.« Beraten werden soll im Ausschuss für Stadtentwicklung.
Die SPD-Landtagskandidatin Inge Howe will sich im Fall einer Wiederwahl für einen runden Tisch einsetzen, um koordiniert eine Lösung zu erarbeiten, »die abgestimmt und auch finanzierbar ist.« Platz nehmen sollen am runden Tisch neben Vertretern des Kreises und des Landesbetriebes Straßen NRW als Träger der Straßen auch Vertreter der Stadt und Bürger, die ihre Sorgen zur Gefahrenquelle formuliert haben.
»Der Verkehr nimmt immer mehr zu. Es wird immer schneller gefahren. Ich warte seit 40 Jahren darauf, dass hier etwas in Sachen Verkehrssicherheit passiert«, hatte Friedhelm Eikmeier (74) erklärt. »Autofahrer die von Norden kommen, sind zwischen Feldern unterwegs und plötzlich im Ort. Gefährlich«, sagte Wilfried Hamel (80). »Es fehlt eine Querungshilfe und ein gescheiter Rad- und Fußweg«, meinte Andreas Rüter (53). Er habe den Eindruck, dass Hinweise auf die Gefahr in der Bürokratie versickern würden.
Andreas Below verband die Aussage, »schnell handeln zu müssen«, mit dem Hinweis, dass es im Kreuzungsbereich eine Vielzahl von Unfällen gegeben habe, »bei denen es bislang meist bei Blechschaden geblieben ist.« Diese Unfälle würden sich offenbar auch nicht in der Statistik der Polizei finden, wenn es darum gehe, die Kreuzung in ihrem jetzigen Zustand als große Gefahrenstelle einzustufen. Der Ortsvereinsvorsitzende: »Wir dürfen nicht so lange warten, bis es zu einem wirklich schweren Unfall kommt.«
Bildunterschrift:
Die Kreuzung Siedinghausener Straße / Glockenbrink / Halsterner Straße soll sicherer werden. Darin sind sich einig (von links): Friedhelm Eikmeier (74), Wilfried Hamel (80), Rainer Wellmann (62), Arnold Reeker, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, Bernd Heuke (48), SPD-Stadtverbandschef Dr. Olaf Winkelmann, Andreas Rüter (53), Ralf Bode, stellvertretender Leiter des Bau- und Planungsamtes beim Kreis Minden-Lübbecke, SPD-Ortsvereinsvorsitzender Andreas Below und die Landtagskandidatin Inge Howe. Text & Foto: Claus Brand
WB-Artikel vom 19.04.2012