Erstes Forum Wiehengebirgsgespräche in Oberlübbe: Steigende Ausgaben im Bereich Jugendhilfe

Veröffentlicht am 08.04.2011 in Stadtverband

Hille-Oberlübbe (rkm). "Vorbeugen statt Reparieren": Dieses Motto war das Ergebnis einer Podiumsdiskussion beim ersten "Forum Wiehengebirgsgespräche" unter dem Titel "Qualifizierte Jugendhilfe in Zeiten knapper Kassen". Veranstalter war die SPD.

Gemeindeverbandsvorsitzende Ulrike Grannemann begrüßte die zahlreichen Besucher im Dorfgemeinschaftshaus, unter denen sich Vertreter des Deutschen Kinderschutzbundes, der Bernhart-Schule Bad Oeynhausen, Mitarbeiter von Tageseinrichtungen, Sprecher der Jugendhilfeausschüsse und weitere Politiker befanden, die sich rege an der Diskussion beteiligten und mit eigenen Gedanken und Anregungen wertvolle Beiträge lieferten.

Olaf Winkelmann, Stadtverbandsvorsitzender Bad Oeynhausen, erläuterte zunächst, dass mit diesem Forum eine Dialogplattform für neue Ideen, aber auch für Kritik und Anregungen geschaffen werden solle, um neben der Rats- und Fraktionsarbeit mehr Zeit für die Behandlung dringender Themen zu haben. Dazu gehöre insbesondere der Kinder- und Jugendbereich.

Michael Menzhausen, Bereichsleiter Jugend der Stadt Bad Oeynhausen, berichtete über die finanziellen Aufwendungen und die stetig ansteigenden Ausgaben, die im Bereich der Jugendhilfe zu leisten sind. "Eine Menge Geld, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist", seine Feststellung, die vorbeugende Maßnahmen notwendig erscheinen ließe.

"Wir sind gefordert, wenn bei Eltern das Wohl des Kindes nicht gewährleistet ist", beschrieb Helmut Poggemöller, Leiter des Kreisjugendamtes Minden-Lübbecke, praxisorientiert eine der wichtigsten Aufgaben des Jugendamtes. Ambulante Hilfen, Vollzeitpflege und Heimerziehung stellte er als Möglichkeiten dar. Um dabei bestmögliche Arbeit zu leisten, habe man konkrete Ziele in einem Drei-Punkte-Programm festgelegt.

Mitarbeiter qualifizieren

Mitarbeiter zu qualifizieren, dafür würden die Sozialarbeiter in drei Blöcken zu je drei Tagen geschult, um Fragen beantworten zu können wie: Was ist los in der Familie? Wie ist es dazu gekommen? Wie können Defizite abgebaut werden? Wie geht man mit dem Geld um? Welches sind die richtigen Ziele für die Zukunft?

Ein weiteres Thema wären die frühen Hilfen, die seit zweieinhalb Jahren angeboten würden, wobei Kontakte zu den Eltern, aber auch zu Tageseinrichtungen, Ärzten und Kliniken gepflegt würden. "Da stimmt was nicht", sei manchmal das Ergebnis, das eine intensive Beratung der Eltern als ambulante Hilfe nach sich ziehe, so Poggemöller. Diese ambulante Hilfe zu optimieren, sei ein weiteres Ziel. Das Ergebnis stehe im Vordergrund, und das sei neben der finanziellen Seite besonders das Wohl des Kindes.

Reinhard Wandtke, Vorsitzender des Kreisjugendhilfeausschusses, erläuterte in seinem Bericht die finanzielle Seite der Jugendhilfe. Er beschrieb notwendige Sparmaßnahmen und die Ergebnisse ausgewerteter Jahresberichte. "Trotz leerer Kassen: Das Jugendamt nimmt den Kinderschutz sehr ernst", so hatte Helmut Poggemöller versprochen, und Reinhard Wandtke schloss sich dieser Aussage vorbehaltlos an.

Das "Forum Wiehengebirgsgespräche" soll auch zukünftig interessierte Bürger und Fachleute zu Gesprächen einladen. Das Bildungspaket des Bundes, Atomstrom, erneuerbare Energien, Organspende könnten weitere Themen sein.

Bild:Die Teilnehmer an der Diskussion über qualifizierte Jugendhilfe: (v.l.) Michael Menzhausen, Reinhard Wandtke, Ulrike Grannemann, Helmut Poggemöller, und Olaf Winkelmann. | Foto: Robert Kauffeld

Copyright © Mindener Tageblatt 07.04.2011

 

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